Vorschau

Plastic Fantastic

Filmabend - Clean River Project • 🥂
Mi, 27. November • 20 Uhr

  • Genre: Dokumentarfilm
  • Regie: Isa Willinger
  • Drehbuch: Isa Willinger
  • Produktion: Deutschland 2023
  • Filmlänge: 106 Minuten
  • FSK: frei ab 0 Jahren
  • Website: www.mindjazz-pictures.de/plastic-fantastic

  • Verleih: mindjazz pictures UG

Plastik ist heute allgegenwärtig – in Flüssen und Meeren, in unserer Luft, dem Boden und sogar unseren Körpern. Es gibt 500-mal mehr Plastikpartikel in den Ozeanen als Sterne in unserer Galaxie. Inmitten dieser rasant wachsenden Krise, setzen die Giganten der Kunststoffindustrie ihre Produktion unbeirrt fort. Und das, obwohl ein Recycling von Kunststoffen kaum funktioniert.

“PLASTIC FANTASTIC” begleitet unterschiedliche Protagonist:innen, darunter Vertreter:innen der Kunststoffindustrie, Wissenschaftler:innen und Aktivist:innen, und erkundet mit ihnen bislang unbeachtete Seiten der Kunststoffkrise. Der Umweltanwalt Steven Feit enthüllt, dass Kunststoffe Teil einer Wachstumsstrategie der Erdölindustrie im 21. Jahrhundert geworden sind. Eine pensionierte Lehrerin aus Louisiana, Sharon Lavigne, kämpft unermüdlich gegen die Umweltverschmutzung in ihrer Stadt, die eine der weltweit größten Plastikproduktionsstätten beherbergt, und setzt sich zugleich gegen Umweltrassismus ein. Ozeanografin Sarah Jeanne Royer macht greifbar, welch verheerenden Probleme Mikroplastik an den Küsten Hawaiis verursacht, während in Kenia der Fotojournalist James Wakibia die Macht der Bilder nutzt, um auf das Problem der Einwegkunststoffe in seiner Heimat aufmerksam zu machen. In Hamburg treibt den Chemiker und Erfinder Michael Braungart die Vision einer Welt ohne Plastikmüll um. Mit ihm erfahren wir, wie eine Kreislaufwirtschaft wirklich funktionieren könnte.

Indes setzen Joshua Baca, Lobbyist des American Chemistry Council, und Ingemar Bühler, Lobbyist bei Plastics Europe, alles daran die Menschen zu überzeugen, dass die Plastikindustrie die Zeichen der Zeit erkannt hat: neue Recyclingtechnologien würden in Zukunft den großen Unterschied machen. Am Ende steht die Frage: Hat die Kunststoffindustrie den Ruf gehört? Wie ernst sind ihre Bemühungen, Verantwortung zu übernehmen? PLASTIC FANTASTIC gewährt faszinierende Einblicke in das Denken und Handeln der Plastikindustrie und erkundet mögliche Wege zur Bewältigung dieser Krise.

Filmplakat
Filmtitel und Filmdaten

Do
21.11.

Fr
22.11.

Sa
23.11.

So
24.11.

Mo
25.11.

Di
26.11.

Mi
27.11.

Plastic Fantastic
frei ab 0 Jahren
106 Minuten

mindjazz pictures UG

          
          
          
          
          
          
20:00

Riefenstahl

Mi, 4. Dezember • 20 Uhr • 🥂
Mo, 9. Dezember • 20 Uhr

  • Genre: Dokumentarfilm
  • Regie: Andres Veiel
  • Drehbuch: Andres Veiel
  • Produktion: Deutschland 2024
  • Filmlänge: 120 Minuten
  • FSK: frei ab 12 Jahren
  • Deskriptoren: sexualisierte Gewalt, Bedrohung, belastende Themen
  • Altersempfehlung: ab 16 Jahren
  • Website: www.riefenstahl-film.de

Als Regisseurin schuf sie ikonographische Bilder. Ihre ideologische Nähe zum NS-Regime hat sie nach dem Zweiten Weltkrieg stets zu leugnen versucht. Leni Riefenstahl hat nur eine Darstellung ihrer Biografie zugelassen: ihre eigene. Der Nachlass einer der umstrittensten Frauen des 20. Jahrhunderts erzählt etwas anderes. Leni Riefenstahl gilt als eine der umstrittensten Frauen des 20. Jahrhunderts. Ihre ikonografischen Bildwelten von „Triumph des Willens“ und „Olympia“ stehen für perfekt inszenierten Körperkult, für die Feier des Überlegenen und Siegreichen. Und zugleich auch für das, was diese Bilder nicht erzählen: die Verachtung des Unvollkommenen, des vermeintlich Kranken und Schwachen, der Überlegenheit der einen über die anderen. Die Ästhetik ihrer Bilder ist präsenter denn je – und damit auch ihre Botschaft? Der Film geht dieser Frage anhand der Dokumente aus Riefenstahls Nachlass nach – privaten Filmen und Fotos, aufgenommenen Telefonaten mit engen Wegbegleitern, persönlichen Briefen. Bild für Bild, Facette für Facette legt er Fragmente ihrer Biografie frei und setzt sie in einen erweiterten Kontext von Geschichte und Gegenwart. Riefenstahls Hang, die Schönheit durchtrainierter Körper zu zelebrieren, beginnt nicht erst in den 1930er Jahren. Als „Wunschsohn“ ist sie der brutalen Erziehung ihres Vaters ausgeliefert. In den 1920er Jahren setzt sich diese „Schulung“ an ihren Filmsets fort. Sie will mit ihren Schauspielkollegen mithalten – allesamt Männer, die den Ersten Weltkrieg als eine großartige Zeit verklären. Und die bereit sind, sich „vor der Fahne des Führers“ zu versammeln. Mit den Bildern aus „Triumph des Willens“ beschreibt sie sich selbst: Organisierte Kraft und Größe, Demonstration des kontrollierten Körpers, auf Sieg getrimmt. Ihre strikte Leugnung, die Wechselwirkung ihrer Kunst mit dem Terror des Regimes nach dem Krieg anzuerkennen, ist mehr als nur eine abgewehrte Schuld: In persönlichen Dokumenten trauert sie ihren „gemordeten Idealen“ nach. Damit steht sie für viele, die in Briefen und aufgenommenen Telefonaten ihres Nachlasses von einer ordnenden Hand träumen, die endlich mit dem „Scheißstaat“ aufräumt. Dann würde auch ihr Werk eine Renaissance erfahren, in ein, zwei Generationen sei es so weit. – Was, wenn sie recht behalten? Der aus 700 Kisten bestehende persönliche Nachlass Riefenstahls befindet sich im Besitz der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Regisseur Andres Veiel (BEUYS, BLACK BOX BRD) und TV-Journalistin Sandra Maischberger (NUR EINE FRAU), die als erste Zugang erhielten, haben es sich zur Aufgabe gemacht, einen tieferen Blick in das Leben von Leni Riefenstahl zu werfen. Sie gehen der Frage auf den Grund, wie Riefenstahl es geschafft hat, dass ihre Arbeiten bis heute – mehr als 80 Jahre nach ihrer Entstehung – als Blaupause für eine Feier des Schönen, Gesunden und Starken dienen. Abseits der bekannten Meinungen über Leni Riefenstahl will der Film eine tiefere Wahrheit freilegen, die aus den Widersprüchen des Nachlasses hervorschimmert. Veiel und Maischberger sehen sich einer Meisterin der Selbstdarstellung und Manipulation gegenüber, die auch dann noch auf ihrer Sicht der Dinge beharrt, wenn diese längst historisch widerlegt ist. RIEFENSTAHL ist der neue Film des vielfach preisgekrönten Dokumentarfilm-Regisseurs Andres Veiel. Produziert wurde er von Sandra Maischberger und ihrer Vincent Productions (Executive Producer: Enzo Maaß) in Koproduktion mit WDR, SWR, NDR, BR und rbb. Die Produktion wurde mit Mitteln von Film- und Medienstiftung NRW, Medienboard Berlin-Brandenburg, FFA, BKM und DFFF gefördert. Beta Cinema hat den Weltvertrieb übernommen. Seine Weltpremiere wird RIEFENSTAHL im Wettbewerb (außer Konkurrenz) bei den 81. Internationalen Filmfestspielen von Venedig feiern.